Viele Betriebe können die rasant steigenden Energiekosten kaum schultern. Besonders energieintensive Betriebe stehen vor großen Herausforderungen. In vielen Fällen vervielfachen sich die Energiekosten. Dazu kommen die hohen Benzin- und Dieselpreise, die die Kosten für Kunden- und Lieferdienste weiter ansteigen lassen. Viele Betriebe haben bereits jetzt mit einer Kostenlawine zu kämpfen, die durch steigende Materialkosten, Lieferengpässe, bürokratische Hürden, steigende Zinsen und höhere Lohnkosten entstanden ist.
Gleichzeitig fehlen besonders im Handwerk die Fachkräfte, um die Energiewende zu befeuern. Mit Blick auf die Forderungen von Politikern und Klimaaktivisten, die den Ausbau alternativen Energien fordern, sagte Michel, der selbst einen Malerbetrieb hat: „Schickt uns die Fachkräfte, dann kommen wir bei der Energiewende schneller voran“.
Das nun beschlossene dritte Entlastungspaket sei grundsätzlich zu begrüßen. Für mittelständische Unternehmen beinhalte das Paket sehr wenig. Hier sollte die Bundesregierung dringend nachbessern, ehe Betriebe die Türen schließen. „Entlastungsprogramme ersetzen aber gutes Krisenmanagement nicht“, resümierte sagte Michel.
Trügerisch sei der Glaube, mit Geld alles regeln zu können. „Natürlich helfen die ergriffenen Maßnahmen kurzfristig. Fraglich ist allerdings wie lange diese Transferleistungen geleistet werden können und wer letztlich die Zeche bezahlt“. Der Kreishandwerksmeister erinnerte daran, dass schon heute rund 60 Prozent des Literpreises für Benzin und Diesel Steuern und Abgaben sind. In keinem Land der Welt werden mehr Steuern und Abgaben erhoben. Dem gegenüber gibt es einen enormen Reformstau, der aber nicht gelöst werde.
Bild 1: Handwerk erwartet Stresstest für die mittelständische Wirtschaft. Betriebe mit hohem Energiebedarf besonders gefährdet.
Bild 2: Kreishandwerksmeister Frank Michel
Fotos:Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder